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Milch-Allergie

Im Durchschnitt konsumiert jeder Deutsche ca. 65 Liter Milch im Jahr. Zusätzlich werden noch zahllose Milchprodukte wie Käse, Joghurt, Quark usw. verzehrt. Auch Fertigprodukte, Brotsorten, Gebäck, Wurst und Gewürzmischungen können Milchinhaltsstoffe enthalten.[1] Daher ist bei einer vorliegenden Milch-Allergie immer genau darauf zu achten, welche Zutaten in einem Nahrungsmittel enthalten sind.

Ein unkomplizierter Weg beim auswärtigen Essen, z.B. im Restaurant, den Verzicht auf dieses Nahrungsmittel zu erklären, ist der Einsatz der DELICARDO Foodcard! ...weiterlesen

Das Milch-Allergen kann starke bis sogar sehr starke Reaktionen hervorrufen. Vor allem Kinder sind von einer Milch-Allergie betroffen. Ungefähr 2 von 100 Säuglingen reagieren allergisch auf Kuhmilch.[3] Da sich meistens die Kuhmilchallergie bis zum Schulantritt verliert, sollte man jährlich durch eine erneute Diagnostik die klinische Relevanz erneut überprüfen lassen, um nicht unnötigerweise auf Milch und Milchprodukte verzichten zu müssen. Bei Erwachsenen lässt eine Milch-Unverträglichkeit meist auf eine Laktose-Intoleranz schließen, eine Milcheiweißallergie liegt bei Erwachsenen eher selten vor.[4]

Heute sind etwa 25 unterschiedliche Eiweiße der Milch bekannt.

Die wichtigsten Allergene der Kuhmilch sind:

1. Kasein (bis 120 Grad Celsius hitzestabil)[5]

2. Alpha-Lactalbumin: kuhmilchspezifisch (teilweise hitzestabil, bis ca. 77 Grad Celsius)[6]

3. Beta-Lactoglobulin: kuhmilchspezifisch (relativ hitzestabil, bis ca. 70 Grad Celsius)

4. Bovines-Serum-Albumin: ziegen-, schafs-, und stutenmilchspezifisch (BSA) (hitzelabil)[7]

Kasein-Allergiker:
Kasein ist in allen Milcharten (Kuh, Schaf, Ziegen und Stute) enthalten. Außerdem ist Kasein sehr hitzestabil (bis 120 Grad Celsius) und wird daher beim Kochen nicht zerstört. Das heißt, Kasein-Allergiker vertragen weder unbehandelte noch erhitzte Kuh-, Schafs-, Ziegen- oder Stutenmilch.[8]

Molkeneiweiß-Allergiker
Wer nur auf die Molkeneiweiße alpha-Lactalbumin und beta-Laktoglobulin reagiert, kann auf Ziegen-, Schafs- und Stutenmilch ausweichen.[9] Allerdings sind die meisten Betroffenen auf mehrere Eiweiße allergisch. Selten werden im Rahmen der Diagnostik die genauen Auslöser bestimmt, so dass sich in der Regel eine vollkommen kuhmilchfreie Ernährung als Therapie ergibt. Molkeneiweiß setzt sich aus den hitzeempfindlichen Eiweißfraktionen Albumin und Globulinen zusammen. Die meisten Milcheiweißallergiker reagieren besonders empfindlich auf das alpha-Lactalbumin. Dieses Allergen ist sehr hitzeempfindlich und wird bereits ab ca. 70 Grad Celsius zerstört. Das heißt, in stark erhitzten Milchprodukten wie H-Milch ist nur noch wenig alpha-Lactalbumin enthalten, so dass viele Molkeneiweiß-Allergiker geringe Mengen H-Milch vertragen können.[10]

Milch und Milchprodukte gehören zu den Grundnahrungsmitteln und Milch ist eine wichtige Calciumquelle, die das Knochenwachstum unterstützt und das Osteoporose-Risiko verringert.[2]  Daher hat eine diagnostizierte Milch-Allergie für die Betroffenen weitreichende Konsequenzen. Notwendig ist, dass bei einer milchfreien Ernährung besonders auf eine ausreichende Kalziumzufuhr geachtet wird; bei Kindern muss zudem eine ausreichende Eiweißzufuhr gewährleistet sein.[11]

Bei dem Verzehr von fremdzubereiteten Speisen, z.B. im Restaurant, ist es viel zu kompliziert, diese unterschiedlichen Milch-Allergien zu berücksichtigen. Daher ist es am einfachsten mit einer Milch-Allergie, in fremden Küchen gänzlich auf Milch zu verzichten. Um dies den Köchen in fremden Küchen zu vermitteln, ist der Einsatz der DELICARDO Foodcard die einfachste Lösung.

Unverträglichkeiten bei einer Milch-Allergie
Die Einschränkungen bei einer Milch-Allergie sind äußerst umfassend, denn sie reichen von Milch, Joghurt, Käse, Butter bis zu Sahne oder Schmand.[12] Kuhmilch kann z.B. enthalten sein in Keksen, Kuchen, Brot, Paniermehl, Kartoffelprodukten (z.B. Katroffelpüree), Eier- oder Süßspeisen.[13] (

Ersatzprodukte bei einer Milch-Allergie
Reis- und Sojadrinks können alternativ verwendet werden.[14]

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Milch- Allergie darf nicht verwechselt werden mit: Laktose-Intoleranz

 

  


[1] vgl. Fehrmann: Allergien vom Tisch, S. 79
[2] vgl. ebd, S. 79
[3] vgl. medicom.de/Kuhmilchallergie-oder-Laktoseintoleranz
[4] vgl. Constien, Reese, Schäfer: Praxisbuch Lebensmittelallergie, S. 66
[5] vgl. Fehrmann: Allergien vom Tisch, S. 81
[6] vgl. Buchart: Nahrungsmittelallergie: S. 26
[7] vgl. Thiel: Nahrungsmittel-Allergien, S. 97
[8] vgl. Constien, Reese, Schäfer: Praxisbuch Lebensmittelallergie, S. 66
[9] vgl. Thiel: Nahrungsmittel-Allergien, S. 97
[10] vgl. Fehrmann: Allergien vom Tisch, S. 80
[11] vgl. Constien, Reese, Schäfer: Praxisbuch Lebensmittelallergie, S. 67
[12] vgl. Reese, Constien, Schäfer: Richtig einkaufen bei Nahrungsmittel-Allergien, S. 21
[13] vgl. Thiel: Nahrungsmittel-Allergien, S. 96 und Reese, Constien, Schäfer: Richtig einkaufen bei Nahrungsmittel-Allergien, S. 20
[14] vgl. Reese, Constien, Schäfer: Richtig einkaufen bei Nahrungsmittel-Allergien, S. 23