Die Sellerie-Pflanze ist eine in ganz Europa bekannte Kulturpflanze, die vor allem wegen ihrer ätherischen Öle als Heilpflanze genutzt wurde. Sie beinhaltet antibakterielle Wirkstoffe, die besonders im Mund- und Rachenbereich sowie in den ableitenden Harnwegen (Nieren, Blase), wirken. Zudem wirkt sie verdauungsfördernd im Magen-Darmtrakt (Rohkost Wiki, 2013). Desweiteren enthält Sellerie vergleichsweise viel Fluorid, Vitamin B3 und Folsäure (Heseker, 2012). Der kräftige Geschmack des Selleries stammt ebenfalls von den ätherischen Ölen und stellt deshalb einen grundlegenden Bestandteil von Brühen oder Soßen dar. Als geschmacksgebender Stoff ist er dadurch in vielen Fertigprodukten enthalten.
Personen, die an einer Sellerie-Allergie leiden, müssen daher akribisch auf die Zutatenlisten achten. Eine Erleichterung ist deshalb die Lebensmittelinformationsverordnung, die die wichtigsten Allergene (darunter Sellerie) benennt, die in den Zutatenlisten gekennzeichnet werden müssen.
Ein unkomplizierter Weg beim auswärtigen Essen, z.B. im Restaurant, den Verzicht auf Sellerie zu erklären, ist der Einsatz der DELICARDO Foodcard! ...weiterlesen
In Deutschland ist Sellerie das zweithäufigste allergene Lebensmittel nach der Haselnuss. Zudem ist Sellerie ein stark kreuzreagierendes Allergen:
Pollen | Regelmäßiges Auftreten bei Birkenpollen, Beifußpollen |
Gewürze | Anis, Kümmel, Petersilie, Fenchel, Paprika (meist kombiniert mit Beifußpollen zum „Sellerie-Beifuß-Gewürz-Syndrom) |
Gemüse | Karotten, Kartoffel, Paprika, Tomate, Gurke |
Obst | Apfel, Wassermelone |
Meist werden Reaktionen auf Sellerie im Rahmen einer pollenassoziierten Nahrungsmittelallergie hervorgerufen. Sellerie stellt bei einer Birken- oder Beifußpollensensibilisierung eines der wichtigsten Kreuzallergene dar. Die von einer Sellerie-Allergie Betroffenen sind überwiegend Jugendliche und Erwachsene.
Symptome einer Sellerie Allergie | |
Mund- und Rachenraum | Orales Allergiesyndrom (Lippenschwellung, Juckreiz, Bläschenbildung, „pelzige“ Zunge) |
Magen-Darm-Trakt | Krämpfe, Erbrechen, Durchfall, Blähungen |
Haut | Juckreiz, Rötungen, Nesselsucht, |
Atmung | Asthma, Atembeschwerden |
Schleimhäute | Nasenlaufen, Niesanfälle, Augentränen, Quinke-Ödem |
Anaphylaktischer Schock | |
(Quelle: Wütherich, 2008) |
Sellerie wird oft als Gewürz verwendet und findet sich häufig in Gewürzmischungen, Fertig- und Halbfertigprodukten, Suppen, Soßen, Dressings und Eintöpfen. Daher ist es besonders wichtig bei der Zubereitung von Speisen genau auf die einzelnen Zutaten und deren Inhaltstoffe zu achten.
Die Fähigkeit des Sellerieallergens, eine Allergie auszulösen, ist uneinheitlich. Da die Allergene lediglich zum Teil hitzestabil sind, kann es vorkommen, dass Sellerie in gekochter Form verträglich ist, in roher Form hingegen vermieden werden sollte. Auch Kreuzallergien zu anderen Gemüsen (z.B. Karotte/Mohrrübe, Paprika, Tomate) oder Gewürzen (z.B. Anis, Kümmel, Petersilie, Fenchel) können auftreten. Liegt eine Birkenpollenallergie als Ursache der Reaktionen vor, sind in seltenen Fällen auch Obstsorten nicht verträglich (z.B. Apfel).
Selten tritt eine isolierte Sellerie-Allergie auf. Der Verzehr von Sellerie kann bei einer diagnostizierten Sellerie-Allergie schwerwiegende und sogar lebensbedrohliche Reaktionen auslösen. Da Sellerie eines der häufigsten Gewürze in der deutschen Küche ist, ist es für Sellerieallergiker insbesondere beim Speisen im Restaurant notwendig, nachzufragen, ob Sellerie beim Gericht der Wahl verwendet wurde.
Die in Klammern ausgewiesenen Quellen finden Sie in unserem Literaturverzeichnis.