Fruktose- und Sorbit-Malabsorption

Bei der Fruktose- (Fruchtzucker) und Sorbit-Malabsorption liegt keine allergische Reaktion vor. Die Fruktose-Malabsorption ist von der hereditären Fruktoseintoleranz zu unterscheiden. Bei der hereditären Fruktoseintoleranz liegt ein Enzymdefekt vor, bei der Fruktose-Malabsorption ist die Kapazität des Transportproteins GLUT-5 im Dünndarm vermindert, sodass die Fruktose nicht aufgenommen wird. (Kretschmar, 2011) Sorbit kann die Fruktosetransportwege zusätzlich verstopfen.

Fruchtzucker ist ein Einfachzucker, der bei hoher Aufnahme abführend wirken kann. Deshalb tragen zuckerfreie Lebensmittel die Aufschrift „Kann bei übermäßigen Verzehr abführend wirken“.

Bei der Aufnahme von fruktosehaltigen Lebensmitteln wird die Fruktose nicht vom Dünndarm aufgenommen und nicht resorbiert an den Dickdarm weiter geleitet. Beim Abbau im Dickdarm wird der unverdaute Zucker durch Dickdarmbakterien vergärt, wobei kurzkettige Fettsäuren sowie Methan und Wasserstoff entstehen, die zu Beschwerden wie Bauchschmerzen, Blähungen und Durchfall führen. (Constien, 2007/ Kretschmar, 2011)

Die Fructose- sowie die Sorbit-Malabsorption kann angeboren oder erworben worden sein und kann vorübergehend sein oder bleibt ein Leben lang.

Symptome einer Fruktose-/Sorbit-Malabsorption

 
Magen-Darm-Trakt

Blähungen, Bauchkrämpfe, Luftansammlung, Durchfall, Übelkeit

 

(Quelle: Thiel 2004)

Im Gegensatz zu Sorbit, kann Glucose die Absorption von Fruktose fördern, sodass die Beschwerden in geringerem Maße auftreten. Im Regelfall sind Lebensmittel gut verträglich, dessen Fruktose/Glucose Verhältnis unter 1 liegt.  So dass auch Saccharose (Haushaltszucker) in Maßen verträglich ist. Äpfel, Pflaumen und Weintrauben beispielsweise enthalten mehr Fruktose als Glucose, wodurch der Verzehr diese Produkte zu Beschwerden führen kann. (Buchart, 2003)

Was ist beim Einkauf zu beachten?

Beim täglichen Einkauf ist es wichtig, das Zutatenverzeichnis der verschiedenen Lebensmittel zu studieren, da Fruktose sich auch als Zutat in verarbeiteten Produkten befindet und als Trägerstoff bei Medikamenten eingesetzt wird. Man sollte wissen, dass Haushaltszucker (Saccharose) Fruktose und Glucose (Traubenzucker) enthält. Besser ist es, diesen zunächst durch Traubenzucker zu ersetzen, denn Traubenzucker verbessert die Fruchtzuckerverwertung. Haushaltszucker verbirgt sich auch hinter folgenden Bezeichnungen: Rohrzucker, Rübenzucker, Raffinade, Kristallzucker und Farinzucker. Puderzucker, Kandis, Zuckerhut, brauner Zucker, Rohrzucker und Ursüße sind Produkte des Haushaltszuckers. (Constien, 2007)

Fruchtzucker, Fruktooligosaccharid, Inulin, Zuckeraustauschstoff und Maisstärkesirup sind andere Bezeichnungen für Fructose.

Sorbit findet sich in Zuckeraustauschstoffen oder als Emulgatoren vieler Lebensmittel wieder. Hierzu zählen vor allem Produkte für Diabetiker, Kaugummi, Süßigkeiten oder es wird als Süßungsmittel zugesetzt. In bestimmten Obstsorten und Bier ist Sorbit auf natürlicherweise enthalten. (Kretschmar, 2011)

  • Frau Zanke, Mutter von Larissa, berichtet: „Mein Kind hat praktisch von heute auf morgen eine Fruktose- und Sorbit-Malabsorption bekommen. Plötzlich musste ich auf so vieles achten. Dabei hatte noch niemand in unserer Familie eine Allergie, d.h. Allergieprodukte oder Allergikerprodukte kannte ich gar nicht und ich musste mich erst schlau machen. Auch das Essen bei Freunden wurde problematisch und Larissa musste immer von ihrer Fruktose- und Sorbit-Malabsorption erzählen. Das war nicht immer angenehm für sie, aber ihre schöne DELICARDO-Foodcard mit der Prinzessin, zeigt sie nur zu gerne.“ 

Unverträglichkeiten:
Es sollten folgende Produkte gemieden werden: Vor allem Steinobstarten und viele Gemüsesorten wie Kohlgemüse, Bohnen und Lauch. Desweiteren sollte auf Fruchtsäfte, Trockenfrüchte, Invertzucker und Honig verzichtet werden. Bei Gemüse sollte man Rohkost besser meiden, da gegartes Gemüse besser verträglich ist. Auch Zuckeralkohole wie Mannit, Maltit, Xylit und Lactit können, wie Sorbit, zu Beschwerden führen. Auch alle süßen Lebensmittel, Lebensmittel mit Zuckeraustauschstoffen, gesüßte Getränke wie Limonade und Likör, Nüsse, Mandeln, Vollkorn und Vollkornprodukte, Kleie, Keime, Fertiggerichte, und Diabetikerlebensmittel können Beschwerden auslösen.(Kretschmar, 2011)

Ersatzprodukte:
Alternativ ist die Verwendung folgender Produkte ratsam: Traubenzucker (Glucose, Dextrose), Milchzucker (Lactose), Galactose (im Milchzucker), Getreideprodukte mit Mehl-Typ 450 oder fein gemahlene Vollkornmehle, Reismehlprodukte, Gemüse (z.B. Kartoffeln, Zucchini. Blattsalate), ungesüßte Milchprodukte, Fleisch, Fisch. (Buchart, 2003)

Nährstoffdefizite treten in der Regel nicht auf, da auf anderes Obst und Gemüse zurückgegriffen werden kann. Wichtig ist es, dass man unter fachkundiger Aufsicht seine individuell verträgliche Fruchtzuckermenge ermittelt. Während der Karenzzeit sollte mit Hilfe eines Ernährungsberaters die Nährstoffbilanz berechnet und begleitet werden, damit durch den anfänglichen Verzicht von Obst, keine Nährstoffdefizite entstehen.

Ein unkomplizierter Weg beim auswärtigen Essen, z.B. im Restaurant und auf Einladungen, den Verzicht auf Nahrungsmittel mit diesen Inhaltsstoffen zu erklären, ist der Einsatz der DELICARDO Foodcard! Denn mit der DELICARDO Foodcard muss man nicht mehr viel erklären!...weiterlesen  

 

 Die in den Klammern ausgewiesenen Quellen finden Sie in unserem Literaturverzeichnis.